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Neues von der chinesischen Front

Der Verkäufer der vor ein paar Wochen angekommenen James-Bond-Box bestritt zwar, keine Original-Versionen verkauft zu haben, willigte aber schließlich ein, seinen Müll zurück zu nehmen.

Er war jedoch nicht bereit, sich dabei an die Spielregeln zu halten, sondern wollte seine Zahlungen aufteilen und die erste Rate im Voraus, die zweite nach Rückerhalt der DVDs zahlen.

Eine Rückerstattung von 70 Dollar habe ich mittlerweile auch erhalten, darauf hin habe ich mich bei der Post nach den Versandkosten erkundigt, um dem Verkäufer die Versandwahl zu überlassen und die Höhe seiner Schulden mitzuteilen: die von mir gezahlten Zollgebühren, die Versandkosten zu ihm und die andere Hälfte der 155 Dollar, die ich an ihn gezahlt hatte.

Der Verkäufer war von den Postkosten überrascht und konnte sich bis jetzt noch nicht für eine Versandart entscheiden. Auf meinen Hinweis, dass ich seinen Kram nicht zurückschicken kann, ohne zu wissen welche Versandart er möchte, habe ich noch keine Antwort erhalten. Vielleicht glaubt er, ich würde mich mit der Teilrückzahlung zufrieden geben, aber da hat er sich geschnitten.

Not a good attitude!

Der andere chinesische Händler, der mir die Chucky-, Alien-, Knight-Rider und Taxi-Boxen sowie Rolling-Stones-DVDs verkauft hatte, war weniger einsichtig.

Auch er bestand darauf, Originale geliefert zu haben. Rückabwicklung Zug um Zug kam für ihn gar nicht in Frage, als ich ihm die von der Post genannten Versandkosten – 37 Euro – mitteilte, bezeichnete er sie als unverhältnismäßig: charging me unreasonale shipping cost and try to make money out of the deal is not a good attitude!

Über die Versandkosten war er wohl besser informiert als die Dame am Postschalter, in seinen Träumen kann ich das Paket jedenfalls für 8 Euro nach China verschicken.

Der zwischen den Zeilen klar zu erkennenden Bitte nach fünf negativen Bewertungen bin ich ganz kulant nachgekommen. Dabei fiel mir auf, dass er bereits eine Reihe negativer Bewertungen bekommen hatte, davon aber etwa hundert in gegenseitigem Einverständnis zurückgezogen worden waren.

Eine unbekannte Zahl sogar ohne Einverständnis, sondern da das Mitglied die Option "Einvernehmliche Rücknahme von Bewertungen" nicht verwendet hat.

Diese Nummer versuchte der Verkäufer auch mit meinen Bewertungen abzuziehen. Ein paar Tage später bekam ich Post von den Pappnasen bei SquareTrade, die mir Mediation – gemeint ist Löschung der Bewertungen – anboten.

Laut deren Geschäftbedingungen dürfen sie gar keine Bewertungen streichen wenn sich der Verkäufer nicht an die eBay-Regeln gehalten hat. Anstatt sie zu ignorieren habe ich dennoch vorsichtshalber abgelehnt – nicht dass meine Bewertungen auch plötzlich verschwinden.

PayPal-Gefrickel

Mein nächster Schritt war eine Beschwerde bei PayPal. Sollte PayPal meine Sicht der Dinge teilen, hätte ich die Chance, mein Geld zurückerstattet zu bekommen.

[Screenshot: PayPal berschwert sich über abgelaufende Session] In guter eBay-Tradition ist auch PayPal ein unübersichtliches Gefrickel. Für meine Problem-Schilderung brauchte ich nur wenige Minuten, sie verschwand dennoch im Nichts, da die Sitzung abgelaufen war.

Beim zweiten Versuch war ich dann vorbereitet. Die fünf Sätze schrieb ich im Emacs, sie wurden nur noch eingefügt. Das dauerte nur wenige Sekunden, diesmal lief die Sitzung nicht vorschnell ab.

PayPal will nun versuchen, meine Forderung innerhalb von 30 Tagen zu klären, mal sehen was dabei rum kommt.