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Kreditkartenantrag genehmigt

Meinen ersten Kreditkarten-Antrag stellte ich vor ein paar Jahren. Ich ging noch zur Schule, Dank BAföG bekam ich dafür monatlich etwas unter 200 Euros zum auf den Kopf hauen.

Da die meisten DVD-Händler im Internet keine Überweisungen akzeptieren, wäre eine Kreditkarte hilfreich gewesen. Am damit verbundenen Kredit-Rahmen hatte ich kein Interesse, an der Erschließung weiterer DVD-Quellen sehr wohl.

Meine monatlichen Einahmen waren der 1822Direkt wohl nicht hoch genug, ohne Abwertung [meiner] Person wurde der Antrag jedenfalls abgelehnt. Die Chance irgendwann einmal wieder mit mir Geschäfte machen zu dürfen, hat die Bank damit natürlich verspielt.

X-ite Card erhalten

Diese Chance habe ich vor ein paar Wochen der Royal Bank of Scotland eingeräumt.

Durch die freiwillige Verlängerung des Wehrdienstes hatte sich mein Sold verdreifacht, die Gelegenheit schien mir daher günstig und ich beantragte eine X-ite Card.

Da mein Jahreseinkommen dennoch niemanden beeindrucken würde, habe ich das entsprechende Feld im Antrag freigelassen und darauf spekuliert, dass der prüfende Bankmitarbeiter den Monatssold verzwölffachen würde.

[Foto: Eine Hand umschließt den seitlich nicht verklebten Antrag, der Inhalt wird einsehbar] Ein weiteres Problem mit dem Antrag war der Versand: der Antrag sollte dreimal gefaltet, geklebt und dann verschickt werden. Der so entstehende Brief war also an den Seiten offen, die enthaltene Daten konnten gelesen werden ohne Spuren zu hinterlassen – inklusive Passwort.

[Foto: Kreditkartenantrag an den Seiten geknickt und mit Tesafilm zusätzlich verschlossen.] Daher habe ich den Brief noch an den Seiten geknickt und zusätzlich verklebt. Einen Briefumschlag hat die RBS zwar gespart, das Öffnen meines Antrags wird jedoch eine klebrige und zeitaufwendige Sache gewesen sein.

[Foto: Briefe von der RBS von vorne. Kein Absender.] Genehmigt wurde der Antrag trotzdem, als ich gestern nach Hause kam, waren Kreditkarte und PIN bereits angekommen. Einen ordentlichen Absender trugen die Briefe nicht, daher hätte ich sie beinahe ungeöffnet weggeworfen, entschied mich aber noch um und bin nun Besitzer – aber laut Vertragsbedingungen kein Eigentümer – eine X-ite Card.

[Foto: Foto meiner X-ite Card. Kante rechts unten ist deutlsich stärke rabgerundet als die anderen.] Vom verantwortlichen Marketing-Menschen würde ich gerne mal einen X-tasy-Test sehen, nüchtern kommt man wohl kaum auf einen derart dümmlichen Namen. Dass die Karte vom Standard-Format – rechteckig mit abgerundeteten Ecken – abweicht, vervollständigt das Bild. Um das Motto Die neue Form der Kreditkarte auch bildlich darzustellen, kommt die X-ite Card an einer Kante verstümmelt daher.

Umständliches Zahlungsmodell

[Foto: Briefe von der RBS von hinten. Als Absender nur Postfach angegeben, kein Name.] Wenn ich alles richtig verstanden habe, schickt mir die RBS nun monatlich Rechnungen, angefallene Beträge kann ich wenn ich Lust habe vollständig begleichen, muss aber mindestens 10 Euro oder 5 Prozent des Betrages zahlen.

Auch wenn ich die Beträge Im ersten halben Jahr nach Kartenausstellung nicht vollständig begleiche, fallen keine Zinsen an. Danach werden happige 7,9, 10,9 oder 11,46 berechnet. In der Broschüre ist das recht umständlich formuliert, da ich nicht vor habe, den Kredit zu nutzen, habe ich auch keine Lust das Gestammel zu entwirren.

Nach Rechnungsstellung habe ich 25 Tage Zeit zu bezahlen. In der Zeit fallen auch keine Zinsen an.

Ab 5000 Euro Jahresumsatz ist die Karte kostenlos, ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, diese Grenze zu überschreiten, daher wird eine Jahresgebühr von 25 Euro anfallen.

Andere Banken sind deutlich günstiger, meine Hausbank würde nur zwölf Euro nehmen.

Die RBS gibt jedoch ein paar Dreingaben:

Mit der X-ite Card kommende Dreingaben

So weit so uninteressant.

Bei Reisen spare ich gerne 100 Prozent indem ich zu Hause bleibe, als iRiver-H340-Besitzer brauche ich keinen iPod, auch der Kauf eines Apple Computers steht in nächster Zeit nicht an.

Champions League 2005 interessiert mich nicht.

Bei der Versicherung sind praktisch alle Artikel die ich kaufe – namentlich elektronische Ausrüstungsgegenstände ... mit Zubehör – ausgenommen, außerdem gilt der Schutz erst nach Übergabe, also nicht für über das Internet bestellte Dinge die beim Transport vom Laster fallen.

Die Umsatz-Einsicht scheint auf meinen Computern nicht zu funktionieren, da werde ich mir noch die Freiheit nehmen und nachhaken. Von jedem Computer der Welt sollte meine eigentlich einschließen.

Ausschlaggebend war für mich eine weitere Dreingabe: zwei Euro Rabatt auf alle DVDs bei cd-wow. Da ich dort deutlich mehr als dreizehn DVDs pro Jahr kaufe, werde ich durch die X-ite Card sogar etwas sparen.

Angeblich kann ich mich auch irgendwie über das Web bei der RBS einloggen und die Einstellungen verändern. Eine Adresse dazu habe ich aber nicht bekommen und die RBS-Websites sind alle kaputt.

Update 2014-12-13: Ärger mit Santander Consumer Bank

Als RBS-Kunde war ich vergleichsweise zufrieden, inzwischen wurde die RBS leider von der Santander-Gruppe übernommen.

Für die X-ite Card ist nun die Santander Consumer Bank zuständig.

Da ich die Karte nicht mehr nutze (den CD-WOW-Rabatt gibt es nicht mehr) habe ich den Vertrag im Juni 2014 gekündigt. Die Bank hat den Erhalt der Kündigung zwar bestätigt, bucht aber lustig weiter von meinem Konto ab (10 EUR im Oktober 2014, 8,94 EUR im Dezember 2014).

Meine personenbezogenen Daten wurden trotz Widerspruch für Werbezwecke genutzt, die verwendete Anschrift war allerdings veraltet, obwohl die Bank über die Anschriftsänderung informiert wurde.

E-Mail-Beschwerden werden ignoriert:

From: eMail-Service <email-service@santander.de>
To: Fabian Keil <fk@fabiankeil.de>
Subject: Dies ist eine automatische Eingangsbestätigung, bitte nicht auf diese antworten...
Date: Sat, 13 Dec 2014 16:22:06 +0000

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Von der Santander Consumer Bank kann ich daher nur abraten.