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Die Web.de-DSL-Barriere

Auf dem DSL-Markt gibt es bereits seit einiger Zeit stärkeren Wettbewerb und damit einhergehend auch niedrigere Preise. Die wiederum führen zu Wechselwünschen, besonders dann, wenn der alte Provider nichts taugt.

Bis jetzt wurde unsere DSL-Versorgung von Tiscali sichergestellt, wie die meisten Anbieter nur ein Reseller. Die Verbindung war einigermaßen stabil, Ausfälle waren fast immer dem T-Sinus 130 DSL cardpack zuzuschreiben und mit einem einfachen Reset zu beheben.

Das T-Sinus 130 DSL cardpack ist eine Fehlkonstruktion und mittlerweile wegen einem geplatzten Kondensator ausgefallen, der Nachfolger ist ein D-Link 664T, trotz Linux-Basis ebenfalls Schrott, aber nicht ganz so schlecht wie der Vorgänger. Seit dem Wechsel, war auch die Verbindung stabiler.

Tiscali berechnete 19,95 € pro Monat für eine Flatrate, im Vertrag stehen keine Übertragungsgrenzwerte drin. Dennoch werden bestimmte Ports ausgebremst und die Liste der gebremsten Ports wird dynamisch erweitert – sehr lästig.

Web.de, ebenfalls nur Reseller, bietet die Flatrate für die Hälfte an, zusammen mit der Portbremse also Grund genug zu wechseln. Um den Wechsel noch schmackhafter zu machen, gibt es sogar noch einen äußerst überflüssigen Passwortmanager dazu. Der kommt in einem gesonderten Paket, dass etwa 99-Prozent Luft enthält.

Die Zugangsdaten kommen per Brief, ohne Hilfe kann man allerdings die Zugangskennung aus dem Wisch nicht heraus lesen.

[Foto der verschleierten Web.de-Zugangsdaten] Das Bild zeigt: da war mal wieder ein strebsamer Marketingfritze am Werk, der einfach nicht damit leben konnte, Zugangskennung und Passwort unverschleiert zu verschicken. Nein, es musste natürlich eine lustige Maske drumrum gemalt werden.

Das Passwort wurde von der Verschleierung verschont, es besteht aus einer Ziffernfolge. Die Zugangskennung ist jedoch kryptisch: Werden die Leerzeichen mit eingegeben? Was ist mit dem Schrägstrich und den Bindestrichen? Soll die weiße Umrandung irgendetwas symbolisieren?

Ich habe habe ein paar Kombinationen versucht, bin aber nicht ans Ziel gekommen. Dass der D-Link 664T mich sporadisch aus dem Webinterface kickte, konnte meine Laune auch nicht bessern.

Die Web.de-Telefonseelsorge brachte Klarheit ins Dunkel, das Problem war dort bereits bekannt, nur zum Abstellen des Mangels fehlte wohl bis jetzt die Motivation.

Eine anständig strukturierte Website hat Web.de natürlich nicht, dort herrscht immer noch das Wir-müllen-einfach-alles-in-unser-Drecksportal-Konzept. [Web.de-Screenshot] Auch die dort angebotene Suchmaschine fand keine Interpretationshilfe, die SmartSearch-Funktion sollte dringendst nach TimeWaste umgetauft werden.

Die Lösung für die Kennung lautet: web.de:dsl/1234-4567-8901. Die Ziffern sind den weißen Bereichen zu entnehmen, Leerzeichen sind zu ignorieren, das web.de gehört dazu, die Bindestriche und der Schrägstrich ebenfalls. Na das war ja einfach.