www.fabiankeil.de/blog-surrogat/2005/11/20/radio-interviews-und-vorurteile.html

Radio-Interviews und Vorurteile gegen Medien-Designer

Vor ein paar Tagen habe ich mich irgendwie auf die private Website eines Medien-Designers verirrt. Kommt eher selten vor, in meinem bewährten Vorurteils-Schubladen-System kommt der gemeine Medien-Designer eher am Ende der Achtungs-Skala. Da gibt es Sozial-Pädagogen, Anhänger bestimmter Bereiche der Psychologie, Marketing-Pappnasen und schon sind wir bei den Medien-Designern.

Medien-Designer schreiben nicht nur schlechte Bücher, sie erstellen auch defekte Websites, bei denen die Links nicht funktionieren, Informationen PDF-verschlüsselt werden und ohne eine Reihe von proprietären nicht plattformübergreifend vorhandenen Plug-Ins kein Inhalt zu sehen ist.

[Screenshot der Website praegnanz.de unter Firefox und Enlightenment 17. Bis auf eine
    nach rechts verschwindende Überschrift keine Darstellungsprobleme] Zumindest einer macht es besser, daher wird Gerrit van Aaken der erste Medien-Designer, zu dem ich wohlwollend linke, und dessen Website ich ausdrücklich empfehle.

Ich habe die Inhalte von praegnanz.de/ erst grob gesichtet, aber bereits einiges Lesenswertes gefunden. Nicht alle Inhalte konnte ich auch nutzen, teilweise gibt es PDF-Dateien ohne lesbare Alternative. Ein Besuch lohnt dennoch.

Nach Hochstellen der Schriftgröße um eine Stufe kommt es zu kleineren Darstellungsproblemen – bei der Verwendung von absoluten Größen nicht zu vermeiden. Sie halten sich jedoch im Rahmen. Mit den von mir genutzten Standard-Einstellungen passt das Layout, das zu Unrecht als barrierefrei deklarierte Gefrickel des ZDF offenbart mit ihnen bereits seine wahre Fratze.

Noch ein wenig zum Inhalt: praegnanz.de/ bietet ein interessantes Blog mit überwiegend fachbezogenen Einträgen zu den Themen Webdesign und Typographie, zusätzlich Essays und Podcasts mit ähnlichem Schwerpunkt.

Guter Hinweis

Ich bin bei vielen Dingen nicht seiner Meinung, es schadet jedoch selten, andere Ansichten wahrzunehmen. Zumindest einen einfachen Trick habe ich aufgenommen, in Bitte Abstand halten wird die Erhöhung des Standard-Zeichenabstands empfohlen, eine Maßnahme, die gerade der Lesbarkeit von längeren Texten zu Gute kommt.

[Screenshot dieser Seite in Firefox unter E17. Der erhöhte Zeilenabstand lockert das Erscheinungsbild] Da meine CSS eher gewuchert, als geplant gewachsen sind, habe ich die kleine Änderung noch nicht ins Netz gestellt. In den letzten Tagen war ich zu faul, mich mit den vorhandenen Nebenwirkungen auseinander zu setzen.

Lokal habe ich natürlich schon daran gedreht, nach meiner selbstverständlich neutralen Einschätzung sieht diese kleine Webpräsenz damit geiler aus als je zu vor.

Ein weiterer Screenshot mit dezentem Hinweis auf E17 scheint mir angemessen. Auch um Bilder mit Standard-Zeilenabstand bin ich nicht verlegen.

Über die durchschnittliche Qualität der auf praegnanz.de/ angebotenen Podcasts kann ich noch nichts sagen. Ich habe erst einen angehört, der hat es jedoch in sich. Unter dem Titel Das Interview in voller Länge wird der kaum bearbeitete Mitschnitt eines Interviews mit Martina Andrecht angeboten. Martina Andrecht hat eine schöne Stimme, bedauerlich, dass sie für den SWR arbeitet und nicht für den Deutschlandfunk.

Am Anfang des Podcasts wird noch vor zu überspulenden Längen gewarnt, ich habe keine bemerken können, sondern knapp achtzig Minuten gebannt gelauscht.

Bundeswehr-Erinnerungen

Für den SWR durfte ich auch mal ins Mikrophon stottern. Freilich nur fünf Minuten, auch habe ich mangels Erfahrung sicher nicht halb so souverän gewirkt wie Gerrit van Aaken.

Thema war ein Jubiläum der Bundeswehr, ein Journalist wollte drei unterschiedlich alte Soldaten befragen, PIZ Heer befand mich für würdig, den Nachwuchs zu vertreten. Ich stand kurz vor dem Besuch bei der OPZ, von einer mehr oder weniger Bundeswehr-freundlichen Einstellung konnte ausgegangen werden.

Die OPZ führte übrigens die vierte Musterung in meiner Bundeswehrzeit durch, wegen Hundeköpfen auf dem Wirbelsäulen-Röntgenbild wurde ich nach Bestehen der überbewerteten Charakter-Tests T5 gemustert. Die Bundeswehr-Karriere fand damit mindestens zwölf Jahre vor meiner Planung ein Ende.

Ein Mitschnitt der Sendung war mir eigentlich versprochen worden, bis heute habe ich jedoch noch keines erhalten. Bei Gelegenheit werde ich PIZ Heer mal daran erinnern; wer könnte einem Invaliden wie mir etwas abschlagen?