www.fabiankeil.de/blog-surrogat/2006/10/27/mal-wieder-kde-genutzt.html
Auf der Suche nach einer Firefox-Alternative habe ich vor ein paar Wochen Konqueror installiert und mir dabei einen Großteil des KDEs eingeschleppt. Konqueror habe ich noch nicht genauer getestet, vor zwei Tagen bot jedoch ein misglücktes E17-Update die Gelegenheit, mal wieder KDE selbst anzuschauen.
Anders als vor zehn Monaten beim PC-BSD-Kurztest hatte ich diesmal kein fertigkonfiguriertes System vorliegen und durfte mich erstmal durch den aufgezwungenen Wizard klicken. In der Hoffnung, einigermaßen E17-ähnlichen Verhalten zu erlangen, wählte ich die Unix-Einstellungen; gewohntes Verhalten habe ich nicht bekommen, dafür aber lila Fenstertitel und grauen Hintergrund in Programmen ohne K im Namen, namentlich bei Emacs, Firefox und Sylpheed-Claws. Ansonsten wurde auch in der Unix-Konfiguration an der traditionell häßlichen Playmobil-Optik festgehalten, die man aus den üblicherweise abstoßenden KDE-Screenshots kennt.
Über die Geschmacksverwirrung bei der Farbwahl für die Fenstertitel blicke ich gerne hinweg, die grauen Hintergründe führten allerdings zu äußerst schwachen Kontrasten.
Scharz auf grau ist noch lesbar, wenn auch deutlich schlechter als schwarz auf weiß, beige und grün auf grau sind jedoch für meine armen Augen zu viel. Als Folge führte Emacs' übliche Syntax-Hervorhebung zu geringfügigen Lese-Problemen.
Nun richtet sich KDE ja an Einsteiger
und sollte dementsprechend einfach zu konfigurieren sein, die Einstellungen um
die Kontraste in nicht-KDE-Programmen zu reparieren
habe ich trotzdem nicht gefunden. Die Einstellungen für Widget
-Hintergründe beziehen
sich jedenfalls nur auf die K-Programme, auch wenn das natürlich aus der Bebilderung nicht hervor geht.
Vielleicht gibt es für Firefox und Sylpheed-Claws irgendein GTK-Konfigurationsprogramm das ich hätte kennen müssen, unter E17 habe ich danach aber noch nie suchen müssen: die Voreinstellungen funktionieren bereits.
Auch sonst machte KDE 3.5.4 keinen besonders
konsistenten Eindruck, um das zu merken musste ich nur mal kurz die Mac
-Menüleiste
aktivieren. Als Ergebnis bekommt man eine weitere Leiste am Display-Kopf eingeblendet,
in der die Menüs des gerade aktiven Fensters eingeblendet werden ... vorausgesetzt
sie haben ein K im Namen.
Die Kombination von Unix-Vorkonfiguration und Mac-Menüleiste macht Spaß: um die verschobenen Menüs des aktiven KDE-Programmes zu erreichen muss man den Cursor zur Mac-Menüleiste bemühen und somit zwangsweise vom aktiven Fenster wegbewegen.
Da die Unix-Vorkonfiguration aktives Fenster
als
das wo der Cursor draufzeigt
definiert, sind die Menüs in
KDE-Programmen nicht mehr erreichbar:
sobald der Cursor auf der Mac-Menüleiste liegt, ist sie das aktive
Fenster. Die Menüleiste selbst hat aber keine eigenen Menüs, weshalb die Menüs im nichts verschwinden,
sobald der Cursor die Leiste erreicht.
Einen Blick auf KDE kann ich jedem wärmstens empfehlen: es hebt die als selbstverständlich angenommenen Qualitäten des eigenen Window-Managers deutlich hervor.