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Unterspannung im Entwicklungsdorf Overath

Von den Ausfällen her kann das overather Stromnetz mit den Netzen aus den Staaten mithalten, die in Deutschland oft zur Erheiterung beitragen. Dieses Jahr gab es vier längere Ausfälle, hinter meinem Rücken wahrscheinlich mehr. Zeit auf einen Generator zu sparen.

Auch heute wurde wieder eine amüsante Nummer abgezogen. Gegen 14:00 Uhr wollte ich entspannt meine Mails abrufen, leider war das Funknetzwerk tot – Entspannung entfiel.

fk@T51 ~ $ifconfig ndis0 
ndis0: flags=8843<UP,BROADCAST,RUNNING,SIMPLEX,MULTICAST> mtu 1500
        inet 192.168.1.49 netmask 0xffffff00 broadcast 192.168.1.255
        inet6 de80::20d:3cfe:da6c:7500%ndis0 prefixlen 64 scopeid 0x4 
        ether 00:de:ad:c0:de:00
        media: IEEE 802.11 Wireless Ethernet autoselect
        status: no carrier
        ssid ""
        channel -1 authmode OPEN powersavemode OFF powersavesleep 100
        rtsthreshold 2312 protmode CTS
        wepmode MIXED weptxkey 1
        wepkey 1:104-bit

Falsche Verdächtigungen

Zuerst dachte ich, der D-Link 664T hätte sich mal wieder weggehängt. Im Keller durfte ich feststellen: das Drecksgerät blinkte noch nicht mal. Der Netzadapter war warm, ganz tot konnte die Steckdose nicht sein. An der Nebensteckdose hing Samba und rauschte leise vor sich hin: die Festplatten waren aus, nur die Lüfter liefen.

Die Deckenlampe funktionierte nicht, die Beleuchtung drei Zimmer weiter schon. Im direkten Nebenzimmer gab es kein Licht von der Decke, die Kühlschrankbeleuchtung lief gedimmt.

Der Blick in den Sicherungskasten half nicht weiter: alle Sicherungen saßen.

Mein Spannungsprüfer wird noch immer vermisst, der Steckdosen-Test musste abgesagt werden. Im Dunkeln suchte ich mir eine Kabeltrommel; angeschlossen über die Verlängerung drei Zimmer weiter, funkte der Router wieder. Die nächste Stunde war ich abgelenkt.

Fehlersuche mit Messcontrol M3900

[Foto: Hand mit Multimeter dessen Kabel in einer Steckdose stecken. Es lieg eine Wechselspannung von
     268 Volt an] Schließlich erinnerte ich mich daran, ein Multimeter aus der Schulzeit zu besitzen. An den Problem-Steckdosen im Keller lagen nur 70 Volt an, etwas wenig.

Als ich die Canon in den Keller geschleppt hatte, und gerade die Unterspannung dokumentieren wollte, ging das Licht an. An der Steckdose lauerten nun 268 Volt. Auch wenn ich im Leerlauf gemessen habe, kommt mir das hoch vor, vielleicht ist es aber auch normal.

Theorie mit Haken

Jetzt würde ich gerne wissen, was der Spaß sollte und wie er zustande kam. Dreht ein gewisser Praktikant mit Fantasie nun im Kraftwerk am Trafo?

Ich kenne das Hausnetz nicht, nahm aber bis heute an, die Höhe der Spannung sei an allen Wechselstrom-Steckdosen etwa gleich – momentan ist sie es.

Samba wird von einer Halogenleuchte bestrahlt, wenn sich ihr Startkondensator geladen hat, treibt das die Steckdosenspannung kurz auf 340 Volt hoch. Dass diese Lampe bei 70 Volt nicht leuchtet, könnte an ihren Ansprüchen liegen. Vielleicht kam der Startkondensator nicht auf die Mindestladung.

Die funktionierenden Lampen sind mit Energiespar-Birnen bestückt gewesen, möglicherweise habe ich deshalb keinen Helligkeits-Unterschied bemerkt.

Da jedoch der D-Link 664T nach dem Steckdosen-Wechsel wieder funkte und auch meine Anlage die ganze Zeit über lief, müssen sich die Steckdosen irgendwie unterscheiden.

Verspätete Idee: vielleicht lag es an der Gleichrichtung in den Geräten, die nur auf die Nutzung der positiven oder negativen Halbwellen ausgelegt sein könnte. Eine Stecker-Drehung beim Steckdosen-Wechsel des D-Links ist nicht unwahrscheinlich. Ich habe nur den Effektivwert gemessen, Unterschiede in der Höhe der Halbwellen gehen dabei bekanntlich unter.

Wie auch immer, ich bin zuversichtlich, dass der Netzbetreiber mir noch in diesem Jahr weitere Testmöglichkeiten einräumen wird.